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Vom Gruppenzwang und E-Shop Rabatten

18. Mai 2020 - Lesezeit: 3 Minuten

Manchmal fallen alle Dinge gleichzeitig an ihren Platz. So ein gewichtig-philosophisch anmutender Satz mag im Kontext von Videospielen zuerst merkwürdig wirken, aber nicht anders lässt sich die Ereigniskette, die in Zeilen endet, zusammenfassen. Deadly Premonition ist ein Spiel, dass ich bereits am 6.1. 2013, im zarten Alter von 22 Jahren, auf der Xbox360 gekauft habe. Die Neugier hatte gesiegt. Grundsätzlich bin ich kein Horrorfreund, mehr noch: ich zucke zusammen und schreie nach Mama, wenn irgendwo unerwartet ein Licht angeht. Aber ein Spiel das von manchen Outlets Wertungen zwischen 2 und 4/10, von anderen aber perfekte Scores a‘ la 10/10 bekam, musste ich einfach selbst erleben.

Spoiler-Alarm des 22 jährigen Ichs: Nein musstest du nicht!

Das Spiel sah furchtbar aus, steuerte sich noch schlimmer und war einfach nur schräg. Ich fand’s damals insgesamt katastrophal scheiße und habe es ungelogen nach fünf Minuten beendet. Ein zweiter Versuch, über 3 Jahre später aus dem Backseat heraus, scheiterte ebenfalls schnell. Weder ich als Zuschauer noch mein zockender Freund hatten Spaß dabei. Schnell widmeten wir uns wieder anderen Spielen, wie etwa dem ersten Dishonored (spielt es, ihr Narren. Dankt es mir später! Ernsthaft. Lest nicht weiter, bis ihr es gespielt habt. Ich warte hier.)

Geil, ne? So, weiter! =)

Trotz der doppelten Ohrfeige, die mir das Spiel mit Anlauf und ekelhaft schiefem Grinsen im Gesicht verpasste, tauchte Deadly Premonition immer wieder in meinem Feed auf. In Hidden Gem Listen, Kultspielen Listen, Top 10 Spiele, die ein Remaster/Remake brauchen etc. Im vergangenen Jahr wurde auf einer Nintendo Direct überraschend der zweite Teil angekündigt, exklusiv für die Switch. Mehr noch, ein Port des ersten Teils, Deadly Premonition Origins erschien noch am gleichen Tag im E- Shop.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, aber ich habe mir zumindest die Produktseite im Shop angesehen. Aber Nein, schrie ich auf. Back from whence you came, Demon, als ich das 30€ Preisschild sah und ließ es schnell wieder fallen.

Dann aber, im April 2020, wieder aus dem Nichts, ein neuer Trailer zum zweiten Teil. Ein Releasedatum war dieses Mal auch dabei: Der 10. Juli 2020. Die Stimmen, die nachwievor darauf pochten, dass der erste Teil ein verkanntes Meisterwerk sei, wurden wieder lauter, die Lets Plays in Vorbereitung auf den zweiten Teil liefen an.

Als ich die Tage wieder einmal durch den E-Shop scrollte, tauchte Origins wieder auf, zum halben Preis von knapp 15€. Ich sah, dass die Aktion noch am selben Tag (gestern) endete, seufzte und schlug zu. Hoffentlich bereue ich das nicht, ich hab‘ da aber sone Vorahnung. Quasi ne Premonition.