Hallo (Online)- Welt!
Fast ein Dreivierteljahr herrscht auf diesem meinem Blog nun schon eisiges Schweigen, das diesen Namen trotz Klimawandel auch tatsächlich noch verdient hat. Es kam nicht wirklich etwas dazwischen; ich war einfach weder motiviert noch designiert in den letzten Monaten etwas zu verfassen. Alles was hier auf diesem Blog zu finden ist, sei es von langer Hand geplant oder spontan, soll gewollt geschehen. Ich möchte hier keine Dinge schreiben, hinter denen ich nicht stehe, ich möchte keine Beiträge verfassen, einfach nur, um hier wieder etwas stehen zu haben.
Die bisherige Geschichte dieses Blogs war demzufolge ein holpriger Ritt; ich habe sehr viele Projekte angefangen und als Reihe konzipiert, nur um sie nach wenigen Tagen, manchmal höchstens Wochen wieder abzubrechen. Das nervt mich selbst sehr, liegt aber einfach daran, dass ich relativ schnell in eine Drucksituation komme a' la:
oh, es sind schon x Tage vergangen, du musst mal wieder ne Red Dead Anekdote nachliefern, ach nee, shit, ist ja deinstalliert, weil ich Platz brauchte und die Neuinstallation dauert ewig ok, keinen Bock #thxbye.
Oh, du wolltest doch über deine Lieblingsspiele von 2018 schreiben, jetzt ist aber schon wieder Mai 2019 und außerdem spielst du gerade ein Spiel von 2011, sich in das Mindset von Anfang 2018 reinzuversetzen dauert ewig, ok, keinen Bock #thxbye
Oh, du wolltest doch anfangen, mehr Meinungsäußerungen und spontane Gedanken hier zu lassen, ach nee, shit, auf Kommando kommt es häufig nicht so heraus, wie ich es rüberbringen will, ok keinen Bock, #thxbye.
Eine alte, neue Erkenntnis ist: Es gibt keinen Druck. Es gibt vielleicht nicht einmal Leser dieses Blogs, Matti. Die Klicks auf den Link in deinem Tweet bist in der Regel du selbst, um zu gucken, ob der Text auch richtig angezeigt wird. Es gibt keinen Druck. Nur dich. Dich und deine ewigen Selbstzweifel, dich und dein teilweiser merkwürdiger Perfektionismus, wohlgemerkt nicht unbedingt bezogen auf die Qualität der Inhalte, sondern nur darauf, dass sie nicht exakt so herauskommen und klingen, wie du dir das vorgestellt hast. Lass es! Es führt im Endeffekt dazu, dass du gar nichts machst. Schreib, wenn es was zu schreiben gibt, lass es stehen, wenn es dir gefällt, editiere es, wenn sich deine Meinung ändern sollte. Oder lass es trotzdem stehen, um nachzuverfolgen, wie sich deine Meinung vielleicht (wieder) einmal ändert.
Und führe keine Selbstgespräche, das ist auch in schriftlicher Form creepy.
Matti nickt zustimmend, während er nachdenklich dem monotonen Klang der Tasten lauscht.
Besser.