Mitte der vergangenen Woche gab Sony bekannt, dass es im kommenden Jahr keine Playstation Konferenz auf der Spielemesse E3 in Los Angeles geben werde. Was mich an dieser Nachricht am meisten überraschte war, das niemand, aber auch so wirklich absolut niemand, ernsthaft überrascht schien. Schließlich sind mittlerweile gut 75% der Spiele die Sony in den letzten paar Jahren zeigte erschienen und die nächste Konsolengeneration zeichnet sich mehr als deutlich ab.
Ich selbst sprang deshalb sofort auf den Hypetrain auf, a'la "Oh man, das kann ja nur bedeuten, dass sie dann zur nächsten PSX so richtig auffahren und uns das geile Zeug nur so um die Ohren hauen. Für die gute alte PS4 haben sie einfach nichts mehr zu zeigen, aber die PSX wird sicherlich die PS5 und jede Menge Spiele zeigen!!!!111!! Und 2020 auf der E3 gibt es dann kein Halten mehr, weil #hype
Mit einigen Tagen Abstand glaube ich das nicht mehr. Natürlich kann es durchaus sein, dass Sony auf der hauseigenen Pressekonferenz, der PSX (PlaystationExperience, nicht etwa die originale Playstation =D), einiges zu zeigen und die ein oder andere Sensation parat hat. Der Name PS5 wird sicherlich fallen und hier und da ein paar specs genannt, aber das könnte es auch schon gewesen sein. Für einen full blown reveal mit Erscheinungsdatum, Preis und Launchtiteln ist es, je nachdem was Microsoft 2019 so preisgibt, wahrscheinlich doch noch zu früh. Die Motivation von Sony könnte daher eine Andere sein. Der Trendköder Richtung prerecorded podcasty Konferenz im Stil der Nintendo Direct mag schlussendlich doch den derzeit größten Fisch des Marktes ins Boot gelockt haben. Bei genauerem Hinsehen verflüchtigt sich dann auch meine Überraschung über die nüchterne Rezeption der Ankündigung. Es ist einfach logisch.
Kosten werden gespart, man hat das Event bis ins kleinste Detail selbst in der Hand, es kann absolut nichts schief gehen und das Interesse der Öffentlichkeit ist genau so groß wie vorher, wenn nicht sogar größer. Denn: Als Zuschauer muss man nicht mehr forcierten Gesprächen über Quartalszahlen und das Wetter in L.A. lauschen, während Menschenmassen von einem Festzelt ins andere geführt werden. Es hängen sich keine live Demos mehr auf oder W-Lan Signale stören Motioncontrols. Stattdessen gibt es 45-60 Minuten Spiele am Fließband präsentiert, die genau so aussehen und Laufen, wie der Host sich das vorgestellt hat.
Ist Sonys Rückzug vom E3 Showfloor also der Anfang vom Ende für die E3? Werden wir ab 2020 Microsoft und Sony Directs zu sehen bekommen? Ich glaube es. Ist das alles aber das Ende von Cringe und Meme Momenten, über die sich das Netz Jahre lang freut?
Diese Frage lasse ich die Nintendo Direct vom Januar 2017 beantworten: